Anfängerguide zum Homegrow

Als Homegrow bezeichnet man den Indoor-Anbau von Cannabis. Dabei gibt es viele Dinge zu beachten, um auch wirklich zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Denn nur das richtige Equipment alleine reicht nicht. Auch die passenden Anbauvoraussetzungen wie bspw. die Beleuchtungsdauer und Belüftung spielen eine Rolle. Einige hat das bisher sicherlich abgeschreckt und vom Homegrow abgehalten.

Wenn ihr auch dazugehört, könnt ihr nun allerdings aufatmen: Wir haben einen ausführlichen Guide für euch erstellt, der den Cannabisanbau in den eigenen vier Wänden Schritt für Schritt erklärt. Mit dieser Anleitung können sogar Anfänger problemlos anbauen und schnell ihre erste Ernte einfahren.

Inhaltsverzeichnis

1. Auswahl des Equipments

1.1 Growbox

1.2 Anbaulampen

1.3 Belüftungssystem

1.4 Zuchtmedium

1.5 Weitere Ausstattung

2. Der richtige Standort

3. Wahl der Samen

4. Samen zum Keimen bringen

5. Die Aussaat

6. Die Wachstumsphase

7. Die Blütephase

8. Die Ernte

Auswahl des Equipments

Bevor wir mit dem Anbau selbst beginnen, werfen wir zuerst einmal einen Blick auf das benötigte Equipment. Schau auch gerne mal bei Green Mile vorbei. Dort findest du alles, was du für den Homegrow benötigst.

Growbox

Die größte und wichtigste Komponente für den Cannabis-Anbau ist die sogenannte Growbox oder das Growzelt. Dabei handelt es sich um eine zweckmäßige Konstruktion, in der ihr nicht nur eure Pflanzen unterbringt, sondern auch Platz für weiteres Equipment wie Lampen und Lüfter habt.

Natürlich könntet ihr euer Cannabis theoretisch auch komplett ohne Growbox anbauen, bspw. in der Garage oder auf dem Dachboden. Oder ihr stellt eure Pflänzchen einfach auf die Fensterbank. Allerdings können dann meist nicht die perfekten Voraussetzungen für den Anbau geschaffen werden. Es ist zum Beispiel nicht möglich, der Pflanze genauso viele Stunden an Licht und Dunkelheit zu spenden, wie sie idealerweise benötigt. Das Resultat sind geringe Erträge und Cannabis von einer schlechteren Qualität. Des Weiteren werden die Pflanzen spätestens dann, wenn sie zu blühen beginnen, einen starken Geruch verströmen. Aus diesen Gründen greifen die meisten Homegrower auf spezielle Growboxen zurück, um so die besten Ergebnisse zu erzielen.

Wer besonders motiviert und handwerklich begabt ist, kann sich seine Growbox auch selbst zusammenbauen. Im Handel gibt es allerdings bereits eine große Palette an Growboxen und -Zelten für jeden Bedarf. Bei der Auswahl solltet ihr einige Punkte berücksichtigen.

Das wäre einerseits die Größe und Form der Box. Überlegt euch vorher genau, wie viele Pflanzen ihr anbauen wollt. Bedenkt bei der Höhe, dass ausreichend Platz für Lampen und Lüfter, die sich in der Box befinden werden, zur Verfügung stehen muss. Je nach Art der Lampen müssen diese etwas weiter von den Pflanzen entfernt sein. HPS-Lampen entwickeln bspw. mehr Hitze als LED-Lampen und benötigen daher auch mehr Abstand.

Weiterhin solltet ihr bei der Wahl eurer Growbox sicherstellen, dass diese stabil ist und einen robusten Innenrahmen hat. Denn daran werden diverse Komponenten wie Lampen und Filter befestigt. Die Box bzw. das Zelt muss also das komplette Gewicht eures Equipments aushalten können.

Ein weiteres Qualitätsmerkmal einer guten Growbox ist ihre Lichtundurchlässigkeit. Ihr Material bzw. Gewebe muss so gewählt sein, dass es Lichtverluste verhindert. Weiterhin sollte die Innenbeschichtung reflektierend sein, sodass das Licht sich perfekt im ganzen Raum verteilt. Das stellt sicher, dass alle Pflanzen gleichmäßig beleuchtet werden.

Zu guter Letzt solltet ihr darauf achten, dass eure Growbox ausreichend Anschlüsse zur Durchführung von Stromkabeln sowie Anschlüsse für die Belüftung hat. Ihr benötigt sowohl Öffnungen für die Abluft als auch die Zufuhr von Frischluft.

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Anbaulampen

Die richtige Beleuchtung ist essentiell für den Erfolg eures Homegrow-Projekts. Cannabispflanzen benötigen sowohl in der Wachstums- als auch in der Blütephase ausreichend Licht, wobei der Bedarf je nach Phase unterschiedlich ist. Auf den genauen Lichtplan gehen wir später noch ein. Wichtig ist zu diesem Zeitpunkt nur zu wissen, dass ihr definitiv Anbaulampen benötigen werdet.

Die gängige Wahl waren bisher HPS-Lampen, allerdings sind auch LED-Lampen in der letzten Zeit immer beliebter geworden. Sie gelten als sehr effizient und haben den Vorteil, dass sie nur wenig Wärme entwickeln. Dadurch können zu hohe Temperaturen in der Growbox vermieden werden. Komplett ungeeignet für den Cannabis-Anbau sind Halogenlampen und einfache Glühbirnen.

Die Lampen, die auf dem Markt erhältlich sind, unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Wattzahl und Lichtspektren. Wir empfehlen Vollspektrum-Lampen mit einer hohen Wattzahl. Ihr solltet beim Kauf außerdem darauf achten, dass die Lampen höhen- und winkelverstellbar sind. So könnt ihr sie optimal montieren und dafür sorgen, dass alle Pflanzen gut beleuchtet werden. Letzteres fördert ein gleichmäßiges Wachstum eurer Pflänzchen. Außerdem könnt ihr die Beleuchtung so je nach Wachstumsphase anpassen.

Belüftungssystem

Neben dem Licht ist die richtige Luft eine der wichtigsten Komponenten beim Cannabisanbau. Denn Hanfpflanzen nehmen zwei Komponenten aus der Luft auf: Kohlenstoffdioxid über ihre Blätter und Sauerstoff über die Wurzeln. Daher ist es wichtig, beim Anbau eine ausreichende Luftzirkulation sicherzustellen.

Dafür besorgt ihr euch am besten ein spezielles Belüftungssystem, wie es von mehreren Herstellern angeboten wird. Bei diesem handelt es sich im Prinzip um einen Lüfter, der konstant verbrauchte Luft absaugt. Das kann durch einen Ansauglüfter ergänzt werden, der der Growbox frische Luft zuführt (aktive Zuluft). Alternativ können auch einfach die bereits vorhandenen Öffnungen in der Box bzw. dem Zelt für das natürliche Einströmen von Frischluft genutzt werden (passive Zuluft). Ersteres sorgt allerdings für eine weitaus bessere Luftzirkulation.

Ohne ein spezielles Lüftungssystem kann es beim Anbau von Cannabis schnell zu Problemen wie Schimmel, Pilzen oder Schädlingen an der Pflanze kommen. Außerdem führt eine korrekte Belüftung zu stärkeren Zweigen und Stämmen.

Wer über den Geruch seiner Cannabispflanzen besorgt ist, kann das Belüftungssystem zusätzlich mit einem Filter kombinieren. Dieser verhindert eine starke Geruchsbildung im Raum.

Zuchtmedium

Der Anbau in Erde ist der einfache und gängige Weg bei Cannabispflanzen. Die Wahl der richtigen Erde kann allerdings gerade Anfänger schnell an ihre Grenzen bringen.

Grundsätzlich eignet sich auch die herkömmliche Blumenerde aus dem Handel. Für zufriedenstellende Ergebnisse solltet ihr allerdings auf einige Punkte achten. Cannabispflanzen gedeihen am besten in einer Erde mit einer lockeren Textur. Denn das garantiert, dass der Sauerstoff auch die Wurzeln erreicht und trägt zu einem guten Wachstum bei. Außerdem ist es wichtig, dass die Erde das Wasser gut hält, aber gleichzeitig eine hohe Drainage hat. Das bedeutet, dass das Wasser beim Gießen nicht oben auf der Erde stehen bleibt.

Neben diesen Punkten zeichnet sich eine gute Cannabiserde durch viele Nährstoffe und den richtigen pH-Wert aus. Dieser liegt im Idealfall zwischen 5,8 und 6,3. Nährstoffe enthalten normalerweise alle handelsüblichen Erden, allerdings empfiehlt sich der Griff zu den etwas teureren Premiumerden, um euren Pflänzchen auch wirklich das beste Zuchtmedium zu bieten und eine schöne Ernte zu erhalten.

Wer seine Erde noch weiter optimieren will, kann einen kleinen Anteil (maximal 30%) an Kokosfasern hinzufügen. Dabei handelt es sich um Fasern aus der äußersten Schicht der Kokosnussschale. Sie dienen dazu, eure Erde noch mehr aufzulockern und halten Wasser. Wem das zu kompliziert ist, der kann auch direkt zu einer fertigen Erdmischung mit Kokosfasern greifen.

Neben der richtigen Erde solltet ihr außerdem nicht vergessen, eure Cannabispflanzen regelmäßig mit Dünger zu versorgen. Zwar enthält handelsübliche Erde oft bereits Dünger, aber für die besten Ergebnisse lohnt sich eine zusätzliche Versorgung. Es gibt spezielle Sorten, die extra für den Cannabisanbau und sogar bestimmte Anbauphasen entwickelt wurden.  

Weitere Ausstattung

Neben dem oben genannten Equipment braucht ihr noch einige weitere Artikel:

  • Töpfe

Ihr werdet je nach Anbauphase unterschiedlich große Töpfe benötigen. Für die Aussaat eignen sich auch gut ausgespülte Becher.

  • Zeitschaltuhren

Diese benötigt ihr zum Timen der Beleuchtung.

  • Gießkanne
  • Mehrfachstecker für den Anschluss eures Equipments
  • Pinzette
  • Trocknungsnetz
  • Thermometer mit integriertem Hygrometer

Damit könnt ihr jederzeit die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit in eurer Growbox überprüfen und sicherstellen, dass die perfekten Anbaubedingungen herrschen.

  • pH-Messgerät

Das Wasser, mit dem ihr eure Cannabispflanzen gießt, sollte im Idealfall einen pH-Wert um 6,5 haben. Denn sonst können sie die Nährstoffe aus der Erde nicht richtig absorbieren. Mit einem Messgerät seid ihr hier immer auf der sicheren Seite.

  • Lupe
  • Gartenschere
  • Kleinere Schere, z.B. Nagelschere
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Der richtige Standort

Wenn ihr nun endlich euer ganzes Equipment beisammenhabt und loszulegen wollt, bleibt noch eine wichtige Frage: Wo soll die Growbox aufgestellt werden? Die Wahl des richtigen Standorts ist nicht nur erheblich für den Erfolg eurer Cannabiszucht, sondern auch, um Probleme wie Geruchsbeschwerden oder Stromüberlastungen zu vermeiden.

Daher solltet ihr euren Standort zum einen so wählen, dass sich mehrere Steckdosen in unmittelbarer Nähe befinden. Gleichzeitig müsst ihr darauf achten, dass sich diese keinen Anschluss mit anderen größeren Geräten (z. B. Waschmaschine oder Spülmaschine) teilen. Denn bei einer zu großen Anzahl an angeschlossenen Geräten besteht das Risiko, dass die Sicherung durchbrennt.

Weiterhin solltet ihr bei der Standortwahl sicherstellen, dass es eine Abluftmöglichkeit wie ein Fenster oder einen Lüftungsschacht gibt, zu der ihr die verbrauchte Luft aus der Growbox leiten könnt. Wenn dies nicht gegeben ist, sollte der Raum selbst gut belüftet sein.

Vergewissert euch zudem bei der Entscheidung für einen Raum, dass ihr guten Zugang zu eurer Box habt. Es darf nicht zu eng sein, um die Pflänzchen herauszunehmen. Ungünstig ist es auch, wenn die Growbox oder das Zelt wichtige Raumelemente wie Lichtschalter, Fenster, Lüftungsschächte oder Steckdosen verdecken.

Ein weiterer essentieller Faktor bei der Standortwahl ist die Temperatur. Cannabispflanzen benötigen eine gewisse Mindesttemperatur, die je nach Anbauphase variiert. Ohne Lampen sollten mindestens 18°C herrschen, während der Blütephase darf es auch etwas weniger sein. Aber unter 13°C sollte die Temperatur auch dann nicht fallen. Extreme Hitze bekommt den Pflänzchen allerdings genauso wenig – mehr als 30°C sollten daher vermieden werden. Aus diesen Gründen sind gewisse, schlecht isolierte Räume wie die Garage oder der Dachboden eher ungeeignet für euer Homegrow-Projekt.

Als Anhaltspunkt empfehlen wir einen Raum mit Zimmertemperatur bzw. einen, den man im T-Shirt als angenehm empfinden würde.

Wahl der Samen

Jetzt beginnt endlich der aufregende Teil! Und damit gleich die nächste große Entscheidung: Für welche der zig Sorten, die es auf dem Markt gibt, soll man sich entscheiden?

Generell gibt es drei Kategorien an Cannabis-Samen: Regulär, feminisiert und Autoflowering. Wo die genauen Unterschiede liegen, könnt ihr in diesem Blogartikel lesen. Anfängern empfehlen wir auf jeden Fall feminisierte Sorten.

Außerdem eignen sich Indica-lastige Sorten oft besser für die ersten Homegrow-Versuche. Sie wachsen nicht so groß wie Sativa-dominierte Sorten und sind daher einfacher zu kontrollieren.

Grundsätzlich könnt ihr euch auch für mehr als eine Sorte entscheiden. Bedenkt dabei allerdings, dass diese unterschiedliche Größen erreichen und auch die Erntezeiten variieren können. Daher empfehlen wir Anfängern, am besten erst einmal mit einer oder maximal zwei unterschiedlichen Sorten zu starten.

Samen zum Keimen bringen

Wenn ihr euch für eine Cannabissorte entschieden und eure Samen gekauft habt, beginnt die erste Phase. Um eure Samen zum Keimen zu bringen, gibt es mehrere Methoden. Die beliebteste ist die Küchenpapiermethode.

Dafür wird ein größeres Stück Küchenrolle mit Wasser befeuchtet und die Samen darauf platziert. Sie sollten ein paar Zentimeter Abstand voneinander haben, damit ausreichend Platz für die Wurzelbildung ist. Auf die Samen wird dann ein zweites Stück angefeuchteter Küchenrolle gelegt. Anschließend wird alles mit einer Schale abgedeckt und im Dunkeln ruhen gelassen. Ihr könnt die Samen zum Beispiel in einen dunklen Schrank stellen. Dort bleiben sie nun für 2 – 3 Tage.

In dieser Phase sollte die Temperatur zwischen 20 – 25°C liegen. Die ideale Luftfeuchtigkeit beträgt 65 – 70%. Extrem wichtig ist außerdem, dass die Samen so wenig wie möglich angefasst werden. Während dieser Anbauphase sind sie besonders anfällig gegenüber Keimen, weswegen eine gute Hygiene gerade zu Beginn das A und O ist. Viele Anfänger schauen ständig nach den Samen und bewegen sie hin und her – dabei sollte genau das jetzt unterlassen werden.

Die Aussaat

Nach 2 – 3 Tagen werdet ihr die ersten Wurzeln an euren Samen sehen können. Sie sind weiß und normalerweise bereits lang genug, um eingepflanzt zu werden. Jetzt könnt ihr eure Töpfe vorbereiten.

Füllt diese ganz locker mit Erde und verzichtet darauf, die Erde einzustampfen. Nun wird mit den Fingern ein kleines Loch für die Samen gebohrt, das ca. 0,5 – 1 Zentimeter tief sein sollte. Wenn die Samen eingepflanzt und leicht mit Erde zugedeckt wurden, könnt ihr direkt gießen. Achtet allerdings darauf, es nicht zu übertreiben. Die Erde über den Samen sollte nicht weggespült werden und insgesamt nur feucht, aber nicht komplett nass sein. Diese Faustregel gilt auch beim Gießen in der darauffolgenden Zeit.

Die Samen können zu diesem Zeitpunkt übrigens bereits unter die Anbaulampen gestellt werden, spätestens aber wenn die Stämme zum ersten Mal aus der Erde stoßen. Falls möglich, ist direktes Sonnenlicht die beste Wahl, bis die ersten Pflanzen über der Erde zu erkennen sind. Die Fensterbank wäre für diesen kurzen Zeitraum also ein guter Standort.

Sonst gilt auch bei der Aussaat zu beachten, dass immer auf eine hervorragende Hygiene und möglichst wenig Anfassen der Samen geachtet wird. Am besten setzt ihr diese mit einer Pinzette in die Töpfe.

Die Wachstumsphase

Sobald die Pflänzchen aus der Erde kommen und die ersten Blätter erscheinen, spricht man von der Wachstumsphase. Das geschieht nach etwa 2 Wochen. Nun solltet ihr die Pflanze umtopfen, um ihr ausreichend Platz zu bieten, und mit einem streng einzuhaltenden Lichtplan beginnen. Die meisten Grower halten sich dabei an die 18/6-Regel. Das bedeutet, dass eure Pflänzchen 18 Stunden beleuchtet werden und anschließend 6 Stunden Dunkelheit haben. Dies könnt ihr mit den Zeitschaltuhren timen.

Die optimale Temperatur liegt in dieser Phase zwischen 22° und 28°C; nachts bzw. bei Dunkelheit kann sie zwischen 18° und 23°C betragen. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 – 70% liegen. Wer möchte, kann nun auch mit dem Düngen beginnen. Dieser wird für gewöhnlich zum Wasser hinzugefügt. Es empfehlen sich spezielle Wachstumsdünger.

Beim Gießen gilt weiterhin, dass die Pflanze zwar viel Wasser benötigt, allerdings die Erde nicht zu nass sein sollte. Ansonsten kann es zu Schimmel kommen.  

Je nach Cannabissorte dauert die Wachstumsphase 4 – 8 Wochen. Die genaue Dauer hängt neben der Sorte auch davon ab, wie buschig und hoch die Pflanzen werden sollen.

Die Blütephase

Die nächste Phase ist die, in der die Pflanze endlich die gewünschten Blüten produziert. Wer nicht gerade mit Autoflowering-Samen arbeitet, läutet diese Phase selbst ein – und zwar durch Umstellung des Lichtplans.

Denn um die Pflanzen zum Blühen zu bringen, ändert man nun zu einer Beleuchtung von 12 Stunden Licht und anschließend 12 Stunden Dunkelheit. Man stellt damit die Jahreszeiten nach: In der Natur werden die Tage ab Spätsommer bzw. Herbst kürzer und die Pflanze beginnt mit der Ausbildung der Blüten. Die Änderung des Lichtplans sendet euren Pflänzchen dasselbe Signal.

Neben der Beleuchtung sollte nun auch die Temperatur umgestellt werden. Während der Beleuchtungsphase beträgt sie idealerweise 24 – 28°C, wobei es nachts bzw. in der Dunkelphase deutlich kühler sein sollte. 18°C sind dann die Wohlfühltemperatur eurer Pflanzen.

Auch die Luftfeuchtigkeit sollte etwas reduziert werden und nur noch 50 – 60% betragen. Der Grund dafür ist, dass die Pflanzen mittlerweile eine gewisse Größe erreicht haben und dadurch natürlich auch dichter zusammenstehen. Wenn es zu feucht in eurer Growbox bzw. eurem Zelt wird, bietet das wieder die perfekten Bedingungen für Schimmel.

In der Blütephase empfehlen wir weiterhin zu düngen, allerdings solltet ihr auf speziellen Blütedünger umstellen. Die Nährstoffe, die die Pflanzen in dieser Etappe am meisten benötigen, sind Kalium und Phosphor.

Wenn ihr alles korrekt umgestellt und die Blütephase erfolgreich eingeläutet habt, solltet ihr nach ca. 1 bis 2 Wochen bereits die ersten Ansätze von Blüten erkennen können. Wie lange die Phase insgesamt dauert, variiert von Sorte zu Sorte. In der Regel beträgt sie 5 – 10 Wochen.

Die Ernte

Nun kommt endlich der Moment, dem ihr von Anfang an entgegengefiebert habt. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt für die Ernte? Diesen zu bestimmen, ist selbst für erfahrene Grower nicht immer ganz einfach. Es gibt allerdings einige Anzeichen, dass die Blüten bereit sind, geerntet zu werden.

Das größte Indiz ist eine Verfärbung der sogenannten Trichrome. Dabei handelt es sich um die kleinen Harzdrüsen, die sich auf den Blättern der Cannabispflanze und in der Nähe der Blüten befinden. An ihrer Spitze haben sie ganz kleine Kügelchen. Um deren Farbe zu erkennen, betrachtet ihr sie am besten unter mit einer Lupe.

Am Anfang sind die Trichrome noch transparent und klein. Mit der Zeit wachsen sie und bilden die oben beschriebenen Kügelchen an ihrer Spitze. Wenn diese eine milchige Farbe bekommen, könnt ihr euch darauf einstellen, dass ihr bald mit der Ernte beginnen könnt.

Sobald die Harzkügelchen an der Spitze der Trichrome dann die Farbe von Bernstein haben, wird es Zeit für die Ernte. Färben sie sich schon braun, habt ihr das optimale Zeitfenster bereits verpasst und solltet keinesfalls noch länger warten.

Neben den Trichromen gibt es aber noch ein paar weitere Indizien, dass eure Pflanzen bereit für die Ernte sind. Dazu gehören ein zunehmend starker THC-Geruch und die Tatsache, dass eure Pflanze ihr Wachstum einstellt. Oft fallen auch die Blätter ab. Die Blätter um die Blüten verfärben sich außerdem gelblich, bevor sie abfallen.

Wenn ihr euch sicher seid, dass euer Cannabis bereit bzw. in Kürze bereit für die Ernte ist, solltet ihr direkt einige Dinge umstellen. Zum einen solltet ihr sofort die Bewässerung reduzieren bzw. 1 – 2 Tage vor der Ernte überhaupt nicht mehr gießen. Achtet auch darauf, ab jetzt nur noch Gießwasser ohne Zusätze zu nutzen. Weiterhin solltet ihr das Düngen einstellen. Der letzte Punkt ist besonders wichtig, denn nur so könnt ihr sichergehen, dass sich keine Schadstoffe aus dem Dünger in eurer Ernte befinden. Denn wer hat schon Lust, diese nachher mitzurauchen?

Wenn es um die Ernte, also das Schneiden der Pflanze geht, gibt es verschiedene Methoden. Grundsätzlich handelt es sich um einen relativ aufwendigen Prozess. Also stellt sicher, dass ihr ausreichend Zeit mitbringt und bereits einen Raum bzw. eine Arbeitsfläche vorbereitet habt.

Eine beliebte Erntetechnik besteht darin, zuerst die komplette Pflanze kurz über der Erde abzuschneiden. Dafür könnt ihr eure Gartenschere nutzen. Die Pflanzen werden anschließend aufgehängt, um Verunreinigungen zu verhindern und sie dann nach und nach bearbeiten zu können.

Dabei werden zuerst die großen Blätter abgeschnitten und entsorgt. Anschließend entfernt man die kleineren Blätter und arbeitet sich vorsichtig bis zu den Blüten vor. Das funktioniert am besten mit einer Nagelschere oder einer anderen kleinen Schere.

Wenn die Blüten endlich komplett von kleinen Blättern und allem Überflüssigen befreit wurden, sind sie bereit für die Trocknung. Dafür gibt es sogenannte Trocknungsnetze. Das sind spezielle Netzkonstruktionen, auf die die Blüten in ausreichend Abstand voneinander gelegt werden können. Der anschließende Trockenprozess, der ca. 1 – 3 Wochen dauert, spielt sich für gewöhnlich im Dunkeln ab. Ihr könnt also auch eure Growbox dafür nutzen. Die Temperatur sollte in dieser letzten wichtigen Phase ca. 21°C betragen, bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 50%.

Überprüft eure Buds dabei kontinuierlich auf Schimmel, um im Notfall schnell reagieren zu können. Denn wenn ihr später erst einmal eine schimmelnde Blüte im Glas habt, schimmelt auch schnell der restliche Inhalt. Achtet bei der Kontrolle gleichzeitig darauf, die Blüten möglichst wenig zu berühren.

Nach all dieser harten Arbeit habt ihr es dann geschafft – ihr habt eure erste Ernte eingefahren und seid endlich an dem Punkt, an dem ihr sie auch genießen könnt.

Damit sind wir auch am Ende dieses Anfängerguides angekommen. Wir hoffen, ihr fühlt euch nun gut vorbereitet und seid motiviert, eigene Anbauversuche zu starten. Und vielleicht konnten sogar die, die bereits erste Homegrow-Erfahrungen gemacht haben, noch ein paar nützliche Tipps mitnehmen.

Wir wünschen euch viel Erfolg bei eurem Anbauprojekt!